Kapitel 1
Boris hasste sein neues Leben in der Todeswache. In Nosfala hätte er die Nächte in Danjas Armen verbringen können, um die Hitze ihres Körpers zu genießen. Stattdessen beobachtete er eine Leiche, die mit einem Strick um den Hals am Ast einer abgestorbenen Birke hin und her schaukelte.
Ihre Haut hatte sich grau verfärbt, womit sie sich in verschiedenen Farbabstufungen der tristen Sumpflandschaft anpasste. Auf der Schulter des Erhängten saß ein Rabe, der mit dem Schnabel Fleischstücke aus dem oberen Brustbereich hackte. Offenliegende Knochen deuteten darauf hin, dass sich schon andere Vögel an dem Kadaver zu schaffen gemacht hatten. Angelockt vom Verwesungsgestank tummelten sich Fliegen und Maden im Fleisch und auf der Haut.
Im Angesicht des Leichnams bockte Boris’ alte gescheckte Stute auf und schnaubte.
Als Boris sich abwenden und weiterreiten wollte, begann der Kadaver zu zucken. Der Mund öffnete sich zu einem Stöhnen.
Boris keuchte auf. Er verharrte an Ort und Stelle und verfolgte das Leid des Untoten. Sollte er ihm die Erlösung schenken? Bestand die Aufgabe der Todeswache nicht darin, die lebenden Toten zu vernichten, die das Königreich heimsuchen?
Anstatt zum Schwert zu greifen, zog es Boris vor, das Zaumzeug seines Reittiers umklammert zu halten. Erst jetzt bemerkte er, dass er zitterte. Beschämt wandte er sich ab, ließ die arme Seele im Stich und verließ diesen Ort.
Mit jeder Sekunde, die Boris sein Pferd weiter über den schmalen Waldweg führte, der das Sumpfgewässer in zwei Hälften teilte, verdüsterte sich seine Stimmung. Je enger der Pfad wurde, der sich wie eine Landzunge aus dem Sumpf erhob, desto schwerer wog die Furcht abzurutschen und ins Wasser zu stürzen.
Wo er auch hinschaute, sah er tote Birken, Erlen und Eschen, die wie Stacheln aus dem Tümpel aufstiegen. Am Ufer wuchs Schilf, das an einigen Stellen mehrere Meter in die Höhe ragte und Boris die Sicht versperrte. Er hörte das unablässige Quaken zahlreicher Frösche und das Summen tausender Mücken, die sich in der feuchten Umgebung unbegrenzt vermehrten. Hin und wieder erhaschte er die Umrisse von Tieren, die sich unter der Wasseroberfläche versteckten. Er konnte jedoch nicht erkennen, ob es sich um Fische, Frösche oder andere Lebewesen handelte.
Boris griff nach seiner Trinkflasche, um sich einen Schluck verdünnten Beerenwein zu genehmigen. Ein Plätschern ließ ihn beim Trinken aufschauen.
Er runzelte die Stirn und rieb sich die Augen, als er eine bläuliche Flammenkugel entdeckte, die über dem Gewässer schwebend ein kaltes Licht erzeugte. Scheinbar aus dem Nichts entbrannten weitere Feuer, die den Weg erhellten. Erst beim genauen Hinschauen bemerkte Boris, dass sich die Flammen nicht im Wasser spiegelten.
»Magie«, murmelte er verunsichert.
Vorsichtig ritt er an ihnen vorbei. Möglicherweise handelte es sich um Irrlichter, die ihn zum Verlassen des Pfades verleiten wollten. Damit ihn die Flammen nicht weiter beunruhigten, widmete sich Boris dem bewölkten Himmel. Der Anblick ließ ihn seufzend in sich zusammensacken.
»Scheint denn hier niemals die Sonne?«
In den drei Wochen, die er im Grenzgebiet zum westlichen Ghulwald unterwegs war, hatte es keinen einzigen Sonnentag gegeben. Hoffentlich erreichte er bald den Friedhof, auf dem er sich umsehen sollte. Je früher er ins Lager zurückkehren konnte, desto besser.
»So ein Schwachsinn«, schimpfte er, als er über den Sinn seiner Mission nachdachte.
Was, glaubten die Offiziere der Wache, würde er auf dem alten Gottesacker finden? Sie hatten ihm nicht erklärt, wonach er suchen oder worauf er achten sollte.
Kain Kahlhaus, Boris einziger Freund in der Todeswache, hatte ihm verraten, dass die Neulinge oft als Kundschafter ausgeschickt würden, um Erfahrung zu sammeln. Damit schonten die Offiziere die erfahrenen Kräfte, deren Leben sie als wertvoller erachteten, als das der Rekruten.
Die Erkenntnis der eigenen Entbehrlichkeit schmerzte Boris. Trotzig biss er sich auf die Lippen. Ein kalter Wind blies pfeifend durch den Sumpf und verursachte eine Gänsehaut auf Boris’ Nacken. Fröstelnd zog er sich die Kapuze ins Gesicht und wickelte sich in seinen Umhang.
Kurz darauf ließ er das Sumpfgebiet hinter sich, trat auf festen Waldboden und erreichte den gesuchten Gottesacker, wobei ihm die magischen Flammen weiterhin den Weg beleuchteten.
Während er den Zustand der Anlage betrachtete, legte er den Kopf schief und schnalzte abfällig mit der Zunge. Der Friedhof lag in einer kleinen Senke, die sich in einen schwarzen Pfuhl verwandelt hatte, aus dem halbversunkene Grabsteine ragten. Schilfgürtel breiteten sich an den Rändern des Gewässers aus. Die Überreste eines verrosteten Zauns aus altem Eisen, umrahmten das Gelände. Jeder Gitterstab wies die Form einer Lanze mit kunstvoll verzierter Spitze auf. Zwischen Gitter und Tümpel erhoben sich knorrige Eichen, Buchen und Kastanien, deren Wurzeln Grabsteine umwarfen und uralte Gräber aushoben. Sie schlängelten sich über die Friedhofserde und bildeten ein hölzernes Netzwerk, das bis in das Wasser hineinreichte. Die Natur meldete Anspruch auf den Landstrich und eroberte ihn zurück.
Boris lenkte sein Reittier am Zaun entlang, bis er das Eingangsportal des Friedhofs erreichte. Beim Ziel angekommen stieg er ab und setzte den Weg zu Fuß fort, wobei er die Stute an den Zügeln hinter sich herführte.
Inmitten eines Tümpels erblickte er ein prächtiges Mausoleum, das verloren auf einer Anhöhe thronte. Soweit Boris das von seiner Position aus beurteilen konnte, stellte die Grabstätte die einzige ihrer Art auf dem Friedhof dar. Da sich das Bauwerk wie eine Insel aus dem Pfuhl erhob, sah er sich gezwungen, ihn zu durchqueren.
Er näherte sich dem tiefschwarzen Gewässer, wobei unzählige Frösche vom Ufer flüchteten und zwischen den Schilfrohren im Wasser verschwanden.
Zögernd tastete sich Boris mit einem Fuß vorwärts und schob das Schilf mit den Händen beiseite. Erst als er sich vergewissert hatte, dass ihm das Wasser nur bis zum Stiefelschaft reichte, setzte er auch den anderen Fuß hinein.
Er ging weiter und leitete sein Reittier durch die Sumpflandschaft. Als die Rufe einer Eule ertönten, zuckte Boris zusammen, stolperte über ein Schlammloch, verlor das Gleichgewicht und landete mit dem Gesicht voran im Pfuhl.
Vom Spritzwasser aufgescheucht ergriff die Stute wiehernd die Flucht und ließ Boris einsam im Dreck liegend zurück.
Triefnass und fluchend richtete er sich auf, wischte sich den Matsch aus dem Gesicht und überwand die letzte Etappe bis zum Grabhügel.
Nachdem sich Boris wie ein nasser Hund geschüttelt hatte, unternahm er den Versuch, die Gewänder zu richten, die klamm an seiner Haut klebten. Zudem hatten sich die Strümpfe in den Stiefeln dermaßen mit Wasser vollgesogen, dass er bei jedem Schritt ein schmatzendes Geräusch verursachte. Mit klappernden Zähnen und laufender Nase stand er schließlich vor dem Mausoleum und betrachtete das Bauwerk.
Das Grabmal krönte ein spitzzulaufendes Dach aus schwarzen Ziegeln. Ein Schlachtbildnis zierte den Giebel und geflügelte Wasserspeier die Traufe. Obwohl Boris eine Inschrift erwartet hatte, deutete nichts darauf hin, wer hier zur letzten Ruhe gebettet worden war.
Er streckte die Hand aus und schob die Gittertür des Mausoleums nach innen auf, wodurch sich eine Treppe offenbarte. Um das in tiefster Dunkelheit liegende Gebäudeinnere untersuchen zu können, würde er eine Fackel benötigen.
»Schickt die Todeswache jetzt schon Kinder?«
Boris rutschte das Herz in die Hose, als er die unbekannte männliche Stimme vernahm. Die Kälte verlor augenblicklich an Bedeutung, während er sich atemlos umsah. Er zog sein Schwert, nahm eine Verteidigungshaltung ein und rückte mit dem Rücken so nah wie möglich an die Mausoleumstür heran.
»Du verursachst mehr Lärm, als gut für dich ist, Junge. Haben dir deine Meister nicht beigebracht, wie du dich lautlos durch die Sümpfe bewegst? Sind die Veteranen der Wache zu alt, um ihr Wissen nachfolgenden Generationen weiterzureichen oder sind sie alle im Kampf gefallen?«
»Wer … seid Ihr?«, fragte Boris mit zittriger Stimme. »Wo seid Ihr?«
»Dreh dich um und schau hoch, Todeswächter«, forderte der Unbekannte.
Boris befolgte den Befehl, doch seine schlotternden Knie gaben unter ihm nach und er verlor das Gleichgewicht.
»Du bist ein trauriger Anblick, kleiner Mensch«, spottete die Stimme.
Mit zusammengebissenen Zähnen hob Boris den Kopf und sah zum Dach des Mausoleums hinauf. Dort erblickte er eine Gestalt, die wie ein Raubtier, das seiner Beute auflauerte, auf den Dachziegeln hockte.
Der Unbekannte hüllte sich in eine Verkleidung aus Ästen und Birkenrinde, die er an Kettenhemd und Brustpanzer angebracht hatte. Das Gesicht verbarg er hinter einer Maske, die ebenfalls aus weißer Rinde bestand. Aus den Gucklöchern schimmerte ein hellgrünes Augenpaar, das dem Fremden das Erscheinungsbild eines wütenden Waldgeistes verlieh. Er führte eine Ansammlung Waffen mit sich, der Boris mit seiner leichten Bewaffnung nicht gewachsen war.
Er zählte eine Axt, eine Armbrust, einen Köcher mit Bolzen, mehrere Messer sowie eine Reihe angespitzter Holzpfähle.Unwillkürlich fragte sich Boris, wie er gegen diese Übermacht bestehen sollte? Seine Kampfkünste ließen sich allenfalls als mittelmäßig bezeichnen.
Er stand auf, führte sein Schwert zurück in die Scheide und hoffte, dass sein Gegenüber die Schwäche nicht ausnutzte.
»Wer seid Ihr?«, fragte er trotzdem noch einmal mit festerer Stimme.
»Glaub nicht, dass Ehre an diesem Ort viel bedeutet, Junge«, erklärte der Waldgeist. »Deine Waffe wegzustecken, wird dich nicht retten.«
»Warum solltet Ihr mich töten wollen? Ihr habt selbst erkannt, dass die Ausbildung der angehenden Todeswächter zu wünschen übrig lässt und betrachtet mich sowieso nicht als Bedrohung. Wie gefährlich kann ich sein?«
Der Angesprochene neigte den Kopf, als müsse er über die Frage nachdenken. Er schien zu dem Schluss zu kommen, dass das Gespräch ins Leere verlief und lenkte es in eine andere Richtung.
»Was sucht die Todeswache in den freien Baronien? Was will sie? Ihr habt auf meinem Land nichts zu suchen.«
Die Schärfe in der Stimme des Fremden ließ Boris zurückweichen. Er hatte von der Feindseligkeit gehört, welche die Bewohner des westlichen Ghulwaldes der Todeswache entgegenbrachten, erlebte sie heute jedoch zum ersten Mal. Beschwichtigend hob er die Hände.
»Du bist noch nicht lange bei den Wächtern«, stellte der Waldgeist fest. »Das ist dein erster Besuch im Westen. Habe ich recht?«
»Ja!«
»Wie lautet dein Name? Wer befahl dir, diesen Friedhof zu durchstöbern? Verrate mir beides und ich erkläre dir, was du wissen willst.«
»Wieso wollt Ihr erfahren, wer mich hierher schickte?«
»Dein Name und der deines Vorgesetzten. Sprich oder ich jag dir einen Bolzen in die Stirn.«
Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, spannte der Waldgeist die Armbrust, legte einen Bolzen ein und zielte auf Boris.
Ein kalter Schweißfilm bildete sich auf seinem Gesicht. »Man wird mich für diesen Verrat aufhängen«, versuchte er, sich aus der Gefahr zu winden.
»Entweder sie töten dich oder ich. Du kannst ihnen ja unsere Begegnung verschweigen.«
Boris versuchte den Kloß im Hals runterzuschlucken, brachte jedoch beim Versuch zu antworten kein einziges Wort heraus.
»Hilft es dir, wenn ich die Waffe runter nehme?«, fragte der Waldgeist.
Nachdem Boris genickt hatte, senkte er die Armbrust.
»Mein Name ist Boris Schwarzhain«, sagte er zögernd. »Ich diene unter Hauptmann Herbstreich.«
Augenblicklich veränderte sich die Körperhaltung des Fremden. Er beugte seinen Oberkörper weiter zu Boris herunter, wodurch seine Ausstrahlung plötzlich Neugierde und Interesse widerspiegelte.
»Jasper Herbstreich?«, fragte er.
»Ja, kennt Ihr ihn?«
»Eventuell«, antwortete der Waldgeist. Er ging jedoch nicht weiter auf die erhaltenen Informationen ein. »Mein Name lautet Festus Pest. Gestatte mir, dass ich dir einige Fragen vorwegnehme. Du kannst dich hier gerne umschauen, aber du wirst nichts von Interesse finden. Selbst der Weg ins Mausoleum steht dir offen.«
Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, erhellte sich der Durchgang ins Innere der Grabkammer mithilfe derselben Flammenkugeln, die Boris den Weg zum Friedhof gewiesen hatten.
Erstaunt riss er die Augen auf. »Ihr wart das? Wie habt ihr …?«
Festus ignorierte ihn. Er sprang vom Dach des Mausoleums, passierte das Eingangsportal und schritt die Treppe hinunter.
Boris wartete einen Augenblick, bevor er ihm folgte. Das frostige Licht des magischen Feuers gab ihm das Gefühl in einer Welt gefangen zu sein, die nur soweit reichte, wie die Flammen Helligkeit spendeten. Nachdem Boris die Treppe hinabgestiegen war, fand er sich in einem Korridor mit Aussparungen an den Wänden wieder, in denen schwarzlackierte Särge Platz gefunden hatten.
Hinter Festus schritt er den Gang entlang, wobei er mehrere Sargreihen passierte. Am Ende des Tunnels eröffnete sich ihnen eine kleine Kammer, in deren Mitte sich ein Sockel aus Stein erhob. Darauf ruhte ein Sarkophag, dessen Wände Bilder zierten, die Boris an das Schlachtenbildnis am Giebel des Mausoleums erinnerten.
Nachdem sich Festus der Totenlade genähert hatte, strich er behutsam mit der Hand über ihren Deckel.
Misstrauisch trat Boris an die steinerne Kiste heran und bestaunte die eingemeißelten Darstellungen, die das Wappen des darin Bestatteten zeigten.
Zwei wandelnde Skelette dienten als Schildhalter, die Front des gekrönten Helms besaß die Form eines Fledermausschädels.
Über allem stand ein Schlachtruf geschrieben: Tod und Auferstehung.
Das Wappen selbst stellte ein Schloss mit einem Vollmond im Hintergrund dar, dessen Türme in Spitzdächern endeten. Darunter befanden sich mehrere Totenschädel, die sich wie ein makabres Lächeln zwischen Palast und Mond postierten. Ein Wahlspruch unter dem Schild komplettierte das Wappen. Der Tod ist der Wegbereiter eines gefährlichen Schicksals.
»Wer liegt hier begraben?«, fragte Boris, als er den Blick des maskierten Festus’ suchte.
»Niemand. Der Sarkophag ist leer.«
Erst jetzt registrierte Boris, wie hell die Augen des anderen leuchteten. Im Freien hatte er sie kaum wahrgenommen.
»So, lass mich meine Frage wiederholen. Was will die Todeswache hier? Antworte oder du landest im Sarg.« Demonstrativ zeigte Festus mit dem Zeigefinger auf die Totenkiste. Als Boris nicht spurte, schob er mit Leichtigkeit den Deckel zur Seite, damit er hineinblicken konnte.
»Warte bitte, ich rede ja schon.« Boris versuchte sich zu sammeln, aber er wurde von den grünleuchtenden Augen seines Gegenübers aus dem Konzept gebracht. »Einen Tagesritt südlich von Nosfala wurde die Kutsche einer Gutsherrin von einer Bestie überfallen. Das Gefährt wurde zertrümmert, die Diener ermordet und die Herrin geraubt.«
Festus schnaubte. »Warum schickt der Hauptmann dich, einen Rekruten? Gibt es keine erfahrenere Todeswächter, die diesen Auftrag hätten erledigen können?«
»Im Gegensatz zu den Veteranen bin ich entbehrlich«, antwortete Boris schulterzuckend.
»Interessant, Boris, wirklich interessant.« Festus schickte sich an, die Grabkammer zu verlassen und sprach beim Hinausgehen eine Empfehlung aus: »Du solltest jetzt zu deinem Hauptmann zurückkehren und von unserer Begegnung berichten. Verrate ihm, dass du mich gefunden hast. Verschwende keine Zeit. Es kommt einem Selbstmordversuch gleich, den Pfad durch den Sumpf bei Nacht zu durchschreiten. Und sorge dich nicht. Hier gibt es keine Untoten mehr. Ich habe jeden Einzelnen vernichtet.«
»Festus!«, rief Boris dem maskierten Krieger hinterher, »wem gehört dieses Grab?«
Das Lachen des Waldgeistes hallte durch die Grabkammer. »Finde es heraus«, sagte er, »aber beeil dich, in ein paar Stunden wird es dunkel.«
Boris hörte, wie Festus die Treppe hinaufstieg und sich entfernte. Er wandte sich wieder dem Sargdeckel zu, um nach Hinweisen zu suchen. In der Hoffnung, etwas zu entdecken, was ihm vorher entgangen war, wanderte er mit den Fingern über das eingemeißelte Wappen. Boris’ Hände erreichten den Vollmond. Er spürte eine Einkerbung, die er nur fühlen, aber nicht sehen konnte.
Er ertastete zwei Buchstaben, F. und P. Ein eiskalter Schauer jagte ihm über den Rücken. Festus Pest …