Ein kleiner Gefallen

Ich liebe Hamburg …! Für einen heimlichen BDSM-Fan, wie ich einer bin, ist das hier ein Traum! – Bei uns zu Hause auf dem Land gibt es nämlich nicht einmal einen Sex-Shop.
Hier in Hamburg betrete ich jetzt schon den dritten BDSM-Laden. Bislang spielte sich BDSM nur in meiner Fantasie und im Internet ab. Berührung mit Realem hatte ich, was das angeht, noch nie. So sind diese ganzen Spielzeuge, Utensilien und Bücher in den Shops für mich das reinste Disneyland. Schon allein darum hat sich mein Umzug in die große Stadt gelohnt …
In diesem Shop ist nicht besonders viel los. Außer mir gibt es nur eine weitere Kundin, die gerade von einer Verkäuferin beraten wird.
Von einem Regal aus beobachte ich die Frau. Ob sie wohl eine Sklavin ist? Oder eine Domina? – Die Vorstellung fasziniert mich. Ihr kupferrotes Haar und ihre traumhafte Figur machen es mir schwer, den Blick abzuwenden. Auch die schwarzen Lederklamotten verfehlen ihre Wirkung auf mich nicht. Wie alt wird sie sein? Vielleicht Mitte zwanzig?
Bevor das jetzt in ein peinliches Anstarren ausartet, reiße ich mich am Riemen, zwinge meine Augen in eine andere Richtung und inspiziere weiter die mir größtenteils unbekannten Utensilien. Als ich ein paar Minuten später in einen anderen Gang einbiege, steht die rothaarige Frau plötzlich vor mir.
„Hallo, ich bin Tina. Ich würde Ihnen gerne eine Frage stellen: Verraten Sie mir, wie groß Sie sind?“
Verdutzt schaue ich sie an. „Ein Meter neunzig!“, antworte ich ihr.
„Perfekt! Hab ich doch gleich gesehen, Sie sind genauso groß wie mein Sklave. Und Sie haben auch die gleiche Statur. Würden Sie mir einen Gefallen tun?
Wow! Sie hat einen Sklaven! In meinem Kopf schlägt die Fantasie Purzelbäume. Eine richtige Herrin …
Nervös reibe ich die Handflächen an der Hose. Ihr Lächeln ist wirklich bezaubernd, und ohne nachzudenken, nicke ich. „Aber natürlich.“
Mit großen Augen blicke ich auf die Kleidung, die sie mir nun präsentiert. Das Material scheint Latex zu sein, denn mir steigt der Duft von Gummi in die Nase.
Wie es sich wohl anfühlt, wenn sich das glatte Material um meinen Oberkörper legt? Ob mein Schwanz überhaupt Platz findet in dem engen Slip? Mit der passenden Hose bietet dieser Anzug mit Sicherheit einen heißen Anblick für die Herrin.
„Würden Sie den bitte für mich anprobieren? Ich möchte ihn meinem Sklaven schenken. Soll eine große Überraschung werden. Allerdings würde ich vorher gerne sehen, ob er passt und wie er angezogen ausschaut.”
Schon gerate ich ins Stocken und bin auf einmal nicht mehr so begierig darauf, ihr einen Gefallen zu tun. Ich kann mich doch nicht mitten im Shop ausziehen und in dieses zugegebenermaßen scharfe Ding schlüpfen? – Im Schwimmbad gehe ich nicht mal in die Gemeinschaftskabine!
Ich werde rot und suche verzweifelt nach einer höflichen Ausrede …

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